Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei
als tausend Feinde zu unserem Unglück.
Marie von Ebner-Eschenbach
Ergänzend zu "Hilfmir - mein kleiner Freund und seine Mutmacher-Geschichten", gibt es nun das Freunde-Buch für die Grundschule.
Angepasst an die ersten vier Schuljahre kann man hier
Lenis erster Schultag
Den ganzen Tag über war Leni schon sehr aufgeregt. Morgen würde sie zum ersten Mal in die Schule gehen und das verursachte ihr ein Grummeln in der Magengegend. Um Leni
abzulenken, hatte Mama einen Apfelkuchen mit ihr gebacken und den Kaffeetisch für morgen vorbereitet, denn Oma und Opa würden zu Besuch kommen. Leni hatte sich große Mühe gegeben und die
Apfelspalten mit sehr viel Sorgfalt auf dem Teig verteilt.
Nun schaute sie sich zum wohl hundertsten Mal das neue Kleid und die neuen Schuhe an, die sie extra für diesen großen Tag bekommen hatte.
Ihre Mutter kam die Treppe zu Lenis Zimmer nach oben, blieb in der Tür stehen, neigte den Kopf zur Seite und sagte: „Leni, es wird ein toller Tag werden, entspanne dich. Morgen werden viele
Kinder zum ersten Mal in der Schule sein und sie sind sicher alle nervös, weil sie nicht wissen, was sie erwarten wird.“
„Aber bei mir ist das anders. Sicher kennen die sich schon alle und haben schon ihre beste Freundin, dann bleibt für mich niemand übrig. Oder ich stolpere und falle hin, dann lachen alle über
mich!“
Leni hatte wirklich Sorgen, dass irgendetwas schiefgehen könnte.
„Hmm, was mache ich bloß mit Dir?“
„Ich weiß es auch nicht. Bestimmt kann ich heute Nacht kein Auge zu machen.“ Leni seufzte.
„Ich habe eine Idee!“ Mama drehte sich um, ging zum Schlafzimmer und wühlte im Schrank. Als sie zurückkam, hielt sie ein kleines, braunes Etwas in der Hand ...